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Montag, 29. Februar 2016

Presseartikel der TA und TLZ zu Martin Schleskes "DER KLANG"



Geigenbaumeister Martin Schleske zu Gast im Eichsfeldforum



Heiligenstadt.  Eine Geige hatte Martin Schleske aus Landsberg am Lech nicht mitgebracht, ins Marcel-Callo-Haus zum Eichsfeldforum am 24. Februar 2017. Wohl aber ein „Klangholz“, ein wertvolles Stück Holz, aus dem in seinem Meisteratelier für

Geigenbau ein Instrument werden soll. „Ich kann vom Holz nicht fordern, dass es sich nach mir richtet“, brachte er den notwendigen Einklang des Menschen mit der Natur zum Ausdruck.

Und er hatte sein erstes Buch dabei: „Der Klang – Vom unerhörten Sinn des Lebens“; sein zweites Buch, „Herztöne“, kommt bald auf den Markt. Zum Eichsfeldforum unter dem Titel des ersten Buches war einer der größten Geigenbauer der Gegenwart eingeladen worden. Fachleute stellen Martin Schleske (Jahrgang 1965),  Dipl. Ingenieur, Physikingenieur und Geigenbaumeister, mit dem berühmten Italiener Antonio Stradivari (1644-1737) auf eine Stufe.

In den Konzertsälen der Welt erklingen in den Händen namhafter Solisten Geigen aus der  bayerischen Werkstatt. Wer mit der Erwartung gekommen war, alles über den technischen Ablauf beim Werden einer Geige vom Baumstamm bis hin zum fertigen Streichinstrument zu erfahren, musste alsbald umdenken. 
Für Martin Schleske haben auch der Baum, das Holz für den Geigenbau, eine Seele. 

Nahezu atemlos lauschten die Besucher im voll besetzten Saal den anspruchsvollen und fesselnden Erzählungen des Gastes, seinen Gedanken und dem, was er im Buch aufgeschrieben hat. Als zutiefst gläubiger Mensch zog er des Nachdenkens werte philosophische Parallelen zwischen dem Geigenbau auf der einen Seite und den Religionen auf der anderen Seite, nannte Bibelstellen, führte Beispiele aus der jüdischen Religion, aus der russisch-orthodoxen Kirche an und ließ teilhaben an seinem innigen Gottesbezug. Nie aufdringlich und sensationell aufgemacht, sondern das Herz berührend. 

Er wolle nicht einfach einen Vortrag halten, sondern wünsche sich eine Begegnung mit den Menschen, die gekommen sind. Seine Bücher entstehen „an der Werkbank“. Dort nämlich liegt immer ein Notizbuch, in das der Meister seine Gedanken, Überlegungen, Fakten, Gefühle, Erlebnisse einträgt. 

Martin Schleske brennt für seinen Beruf, der ja eigentlich Berufung ist. „Ich habe bisher 230 Geigen gebaut und war noch nie zufrieden“, bekannte der Meister, um erklärend hinzuzufügen, „Zufriedenheit ist ein hochgradig unkreativer Zustand.“ Die eigene Einschätzung seiner Arbeit: „Ich bin dankbar.“


Den Vortrag ergänzten Geigenspiel (Gregor Bim) und Klavier (Kantor Siegfried Ihme).


mit freundlicher Genehmigung

Dipl. Journ. Christine Bose