Podiumsdiskussion im Eichsfeldforum zu einem Papstwort
Heiligenstadt. Er sei ein Alltagschrist. Einer, der nachdenke
über den Glauben im Alltag. Jedoch vermöge er nicht, sich Fragen im
Zusammenhang mit dem Papstwort der Entweltlichung der Kirche zufriedenstellend
zu beantworten. Meinung eines Besuchers des Eichsfeldforums am Donnerstag, das
Moderator und Regionalbeauftragter des Bildungswerkes im Bistum Erfurt
e.V. Dario Pizzano am Ende als einen
wertvollen Abend bezeichnete. Und dieser Besucher steht offensichtlich mit
seiner Meinung nicht allein. Pizzano plädierte dafür, auch weiter über das
Thema nachzudenken und zu diskutieren. Über das Thema, das auch missverstanden
werde.
„Entweltlichung – die Antwort der Christen auf die Krise in Europa“ war die Podiumsdiskussion überschrieben, wobei Teil 1 des Bildungsangebotes unter gleicher Überschrift bereits Ende März im Marcel-Callo-Haus stattgefunden hatte, in Form eines Einzelvortrages von Dr. Martin Kugler, PR-Beauftragter für mehrere große kirchliche Organisationen in Staaten Mitteleuropas. Entweltlichung hatte Papst Benedikt XVI. in seiner Rede am 25. September 2011 im Freiburger Konzerthaus anlässlich seines Deutschlandbesuches gefordert. Nach seinen Worten richte sich die Kirche ein in dieser Welt, was zur Selbstgenügsamkeit führen könne. Anstatt sich auf Strukturen und Organisationen zu konzentrieren, solle sie sich wieder stärker ihrer Religion, ihrem Glauben widmen.
„Entweltlichung – die Antwort der Christen auf die Krise in Europa“ war die Podiumsdiskussion überschrieben, wobei Teil 1 des Bildungsangebotes unter gleicher Überschrift bereits Ende März im Marcel-Callo-Haus stattgefunden hatte, in Form eines Einzelvortrages von Dr. Martin Kugler, PR-Beauftragter für mehrere große kirchliche Organisationen in Staaten Mitteleuropas. Entweltlichung hatte Papst Benedikt XVI. in seiner Rede am 25. September 2011 im Freiburger Konzerthaus anlässlich seines Deutschlandbesuches gefordert. Nach seinen Worten richte sich die Kirche ein in dieser Welt, was zur Selbstgenügsamkeit führen könne. Anstatt sich auf Strukturen und Organisationen zu konzentrieren, solle sie sich wieder stärker ihrer Religion, ihrem Glauben widmen.
Allen, die seitdem der scheinbar neue Begriff
der Entweltlichung beschäftigt, baute Pater Franz Menke aus dem Heiligenstädter
Redemptoristenkloster im Podium eine Brücke der Erinnerung. Von der
Entweltlichung habe bereits im Jahr 1941 der evangelische Theologe Rudolf
Bultmann gesprochen und nun fordere der Papst im kirchlichen Leben mehr Geist
als Struktur, Ämter und Organisation. Als Ordensmann berühren Pater Menke
die Tatsachen, dass sich Getaufte von
der Kirche distanzieren oder ein Leben als „Single-Christ“ vorziehen.
An Dr.
Hubert Wissing, Generalsekretariat des Zentralkomitees der deutschen
Katholiken, Leiter der AG Kirche und Gesellschaft, mit Sitz in Bonn ergingen
aus dem Publikum Auftrag und Bitte, künftig noch mehr und noch besser über
Ergebnisse zu informieren, den Stand der Arbeit in die einzelnen Diözesen zu
tragen. Das ZdK versteht sich als die Stimme der katholischen Laien, die sich
in den Laienräten, in Verbänden, Bewegungen, Initiativen und Organisationen
aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft und der Kirche beteiligen. Der Gast
aus Bonn ist davon überzeugt, der Papst „sei nicht gekommen, um allen zu
gefallen“. Sein Besuch bedeute Stärkung und Herausforderung zugleich, fordere
auf zu Auseinandersetzung und Gewissenserforschung.
Froh, wieder einmal in
seiner Heimat Heiligenstadt sein zu können, interpretierte Ordinariatsrat
Winfried Weinrich, Leiter des Katholischen Büros Erfurt, das Papstwort: Hier
werde kein Rückzug aus der Welt hinter Kirchenmauern und in die Sakristei
gefordert, keine Weltflucht und keine Anpassung. Mit der Bereitschaft zum
Dialog nehme die Kirche das Recht in Anspruch, politische Entscheidungen einer
sittlichen Wertung zu unterziehen.
Dipl. Journ. Christine
Bose