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Sonntag, 27. Februar 2011

„Menschen vom Rand gehören in die Mitte“ - Eichsfeldforum diskutierte zum Thema „Experten für das Leben“


Heiligenstadt. Es wurde konkret und ging richtig zur Sache. Der „spannenden Theorie“, so Dario Pizzano als Gastgeber des Eichsfeldforums, folgte am Donnerstag, 24. Februar im Marcel-Callo-Haus die Praxis und die war nicht weniger spannend.Zur Begrüßung hatte er an den Januar-Vortrag von Professor Dr. Eberhard Tiefensee, Lehrstuhl für Philosophie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt, zum Thema 
Menschenwürde erinnert.

„Experten für das Leben“ war die abendliche Podiumsdiskussion im Februar überschrieben. Andrea Stützer, Geschäftsführerin der Katholischen Altenpflegeheime Eichsfeld gGmbH; Benno Pickel, Geschäftsführer der Raphaelsheim gGmbH, zu der die Eichsfelder Werkstätten gehören,  und Caritas-Direktor Bruno Heller aus Erfurt diskutierten auf der Grundlage eigener Erfahrungen darüber, wie unsere Gesellschaft mit behinderten und alten Menschen umgeht; wie jene mehr noch als bisher am Leben teilhaben können.

Caritas Direktor Heller
„Ist die Würde des Menschen (un)antastbar?!“ war in der Einladung formuliert worden. Immer wieder müsse es, das forderte Bruno Heller sehr treffend, Situationen geben, wo es in der Gesellschaft um stille Menschen laut werde. „Wenn es keine Lobby gibt, gilt es eine zu schaffen“, forderte der Geistliche. 

Selbstverständlich sei praktische Nächstenliebe des Einzelnen gefragt und unverzichtbar, doch sei es in Politik und Öffentlichkeit stets gern gesehen, wenn sich Vereine und Institutionen als Pannendienst der Gesellschaft betätigten. „Menschen vom Rand gehören in die Mitte!“ lautete seine Forderung und er fügte hinzu: „Wir haben lange in der Gesellschaft gemeint zu wissen, was Alten, Kranken, Behinderten gut tut.“ Es sei jedoch endlich die Frage an diese Menschen zu richten: „Was tut dir gut?“ Er hatte eine Antwort mitgebracht: „Das Wahrgenommenwerden!“ Die Gesellschaft „leiste sich“ junge, dynamische, arbeitsfähige Leute. Und anstatt auf die Lebenserfahrungen der Alten zurückzugreifen, würde gefragt: Was kosten uns die Pflege, ein Heimplatz, ein Tag im Krankenhaus?

Am Beispiel der Tagespflege machte Andrea Stützer in Wort und Bild mit dem Tagesablauf im Heiligenstädter Altenzentrum „Hospital zum hl. Geist“ bekannt. Ihre Erfahrung: Viele alte Menschen, die noch zu Hause leben, fühlen sich dort isoliert und kommen deshalb sehr gern. Dabei setzt das Haus z. B. auch erfolgreich auf Kontakte mit Schulkindern. 

Mit den einleitenden Worten, sie seien keine Bastelstuben, stellte Benno Pickel die verantwortungsvolle berufliche Arbeit behinderter Menschen in den Eichsfelder Werkstätten vor, die für große, namhafte Unternehmen tätig sind. Bewusst provozierte er mit Überlegungen darüber, wer denn nun eigentlich behindert sei. Hierzu ein Beispiel: „Wir haben uns immer im Griff. Sogar wenn wir uns freuen, tun wir das in Maßen und niemals laut.“ 

In der Diskussion wies eine Ordensschwester auf das schier Unmögliche hin, Demenzkranke in staatlich vorgegebenen Pflegeminuten zu betreuen. Den Angehörigen von Pflegeberufen bleibe immer weniger Zeit für  persönliche Zuwendung. Die einprägsamen Worte der Ordensfrau: 

„Der Mensch will nicht durch die Hand sondern an der Hand eines anderen Menschen sterben.“

Dipl. Journ. Christine Bose

Dienstag, 15. Februar 2011

Wie tickt der Vatikan? Pater Eberhard von Gemmingen SJ kommt im Sommer in das Bistum Erfurt

Wie „tickt“ der Vatikan?  
 Vortrag von Pater Eberhard von Gemmingen SJ
 

Wir glauben alles über den Vatikan und den Papst zu wissen. Schließlich haben wir die Filme „Die Päpstin“ oder „Da Vinci-Code“ gesehen und die Bücher dazu gelesen. Manche werden sich auch an die Berichte in den Medien über die „Rehabilitierung“ eines, den Holocaust leugnenden Bischofs erinnern oder man denkt an die großen, im Fernsehen regelmäßig übertragenen Gottesdienste und Audienzen auf dem Petersplatz.

Gleichzeitig sind – auch innerhalb der katholischen Kirche – die Funktionsabläufe, Arbeitsweisen und Entscheidungsprozesse im Vatikan weitgehend unbekannt.

Zusätzlich erschweren die jeweils unterschiedlichen Blickwinkel, ob es um das Verhältnis zu anderen Religionen oder zu anderen Kirchen geht, ob es sich um Beziehungen zwischen Staaten oder um die Bedeutung päpstlicher bzw. vatikanischer Entscheidungen für die katholische Kirche handelt, die Verstehbarkeit von Strukturen in einem Spannungsfeld von Tradition und Moderne.

Wir werden die Fragenkomplexe nicht auflösen können, vielleicht gelingt es uns aber einen Blick hinter vatikanische Türen zu tun und Verständnis für Menschliches und Eigentümliches einer solchen Institution zu wecken.

verantwortliche Leitungen:

in Erfurt
Hubertus Staudacher
Katholisches Forum im Land Thüringen

in Heiligenstadt
Dario Pizzano
Bildungswerk im Bistum Erfurt- Region Eichsfeld

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Pater Eberhard von Gemminngen geb. 1936 in Bad Rappenau, trat nach dem Abitur in den Jesuitenorden ein. Zunächst absolvierte er ein dreijähriges Philosophiestudium, anschließend studierte er in München, Innsbruck und Tübingen Katholische Theologie. 1968 wurde er in München zum Priester geweiht, 1980 wurde er Kirchlicher Beauftragter beim ZDF. 1982 Wechsel zu Radio Vatikan. Pater von Gemmingen begleitet nach wie vor das Deutsche Fernsehen als Ko-Moderator, wenn es um vatikanische Ereignisse geht.Nach der Wahl Kardinal Ratzingers zum Papst führte er das erste persönliche Interview mit dem neuen Papst. Pater von Gemmingen hat in Tübingen studiert, als Ratzinger dort Professor war.

Montag, 14. Februar 2011

Angebot für ein Intensivpraktikum im Bereich Weltkirche


Kampagne zum Monat der Weltmission vom 25. September bis 24. Oktober 2011

Zur Durchführung der Kampagne zum Monat der Weltmission mit dem Fokus „Kirche im Senegal“ sucht missio Aachen Praktikantinnen und Praktikanten für die Betreuung der Gäste aus dem Senegal. 

Ihre Aufgabe umfasst die Begleitung der Gäste zu den verschiedenen Veranstaltungen sowie schwerpunktmäßig Übersetzungstätigkeiten bei diesen Veranstaltungen.

Anforderungen

• Flexibilität, interkulturelle Kompetenz, Belastbarkeit
• sehr gute französische Sprachkenntnisse (einschlägige Auslandserfahrung sehr vorteilhaft)
• engagierte christliche Grundeinstellung und aktive Gemeindeerfahrung

Am 21./22. Juli 2011 findet ein verpflichtendes Einführungsseminar für alle Praktikantinnen und Praktikanten statt.

Die Teilnahme an der bundesweiten Eröffnung der Kampagne in Hamburg sowie am Einführungsseminar der Gäste in Aachen ist ebenfalls verpflichtend. 

Kosten für Reise, Unterkunft und Verpflegung werden 
übernommen. Sie erhalten ein Praktikumentgelt 
von € 25,00 pro Tag.

Auch wenn Sie nicht für den gesamten Zeitraum zur Verfügung stehen können, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. 
Bewerbungen bis 31. März 2011 an:
 



Frau Hilde Wilhelm
Goethestr. 43
52064 Aachen
Tel.: 0241/7507-263
Fax: 0241/7507-379
h.wilhelm@missio.de

Donnerstag, 10. Februar 2011

Podiumdiskussion "Menschenwürde- alte und behinderte Menschen: Experten für das Leben?"

Menschenwürde - dieses Wort trägt zweieinhalbtausend Jahre Philosophiegeschichte in sich. Ist die Würde des Menschen (un) antastbar?! Diese Frage stellt sich heute besonders im Zusammenhang mit PID und aktiver Sterbehilfe. 

Wie gehen wir mit behinderten und alten Menschen in unserer Gesellschaft um? Wie können wir sie mehr am Leben teilhaben lassen?

Im Podium berichten:


Hr. Pickel, Leiter des Raphaelsheim Heiligenstadt, Caritasdirektor Hr. Bruno Heller, Frau Andrea Stützer, Kath. Altenheime im Eichsfeld 

Moderation: Dario Pizzano

Mittwoch, 9. Februar 2011

Die moderne Theologie oder die Geschichte vom Hans im Glück...

...aus aktuellem Anlass...

Die Frage, was eigentlich Inhalt und Sinn christlichen Glaubens sei, ist heute von einem Nebel der Ungewissheit umgeben wie kaum irgendwann zuvor in der Geschichte. Wer die theologische Bewegung des letzten Jahrzehnts beobachtet hat und nicht zu jenen Gedankenlosen gehört, die das Neue unbesehen jederzeit auch schon für das Bessere halten, könnte sich wohl dabei an die alte Geschichte vom ‚Hans im Glück’ erinnert fühlen: Den Goldklumpen, der ihm mühsam und schwer war, vertauschte er der Reihe nach, um es bequemer zu haben, für ein Pferd, für eine Kuh, für eine Gans, für einen Schleifstein, den er endlich ins Wasser warf, ohne noch viel zu verlieren – im Gegenteil: Was er nun eintauschte, war die köstliche Gabe völliger Freiheit, wie er meinte. Wie lang seine Trunkenheit währte, wie finster der Augenblick des Erwachens aus der Geschichte seiner vermeinten Befreiung war, das auszudenken überlässt jene Geschichte, wie man weiß, der Fantasie des Lesers.

Dem besorgten Christen von heute aber drängen sich nicht selten Fragen wie diese auf: Hat unser Theologie in den letzten Jahren sich nicht vielfach auf denselben Weg begeben? Hat sie nicht den Anspruch des Glaubens, den man allzu drückend empfand, stufenweise herunterinterpretiert, immer nur so wenig, das nichts Wichtiges verloren schien, und doch immer so viel, das man bald darauf den nächsten Schritt wagen konnte? Und wird der arme Hans, der Christ, der vertrauensvoll ich von Tausch zu Tausch, von Interpretation zu Interpretation führen ließ, nicht wirklich bald statt des Goldes, mit dem er begann, nur noch einen Schleifstein in den Händen halten, den wegzuwerfen man ihm getrost zuraten darf?


Gewiss solche Fragen sind ungerecht, wenn sie allzu global gestellt werden. Denn man kann nun mal nicht behaupten ‚die moderne Theologie’ überhaupt sei einen solchen Weg gegangen. Eben sowenig wird man aber leugnen können, dass eine weit verbreitete Stimmung einen Trend unterstützt, der in der Tat vom Gold zum Schleifstein führt. Ihm kann man freilich nicht entgegenwirken durch ein bloßes Beharren auf dem Edelmetall fester Formeln der Vergangenheit, das dann doch auch nur ein Metallklumpen bleibt: eine Last, statt kraft seines Wertes die Möglichkeit wahrer Freiheit zu gewähren. Wir müssen neu bedenken und helfen, den Glauben als Ermöglichung wahren Menschseins in unsere heutige Welt neu zu verstehen, ihn auslegen, ohne ihn umzumünzen in ein Gerede, das nur mühsam eine völlige geistige Leere verdeckt.

aus "Einführung ins Christentum"

Dienstag, 8. Februar 2011

Der Grund aller Theologie

Der Grund aller Theologie

„Der Theologe darf nicht vergessen, dass er auch jener ist, der mit Gott spricht. Es ist somit unverzichtbar, die Theologie eng mit dem persönlichen und gemeinschaftlichen und dabei besonders mit dem liturgischen Gebet verbunden zu halten. Die Theologie ist ‚scientia fidei’, und das Gebet nährt den Glauben. In der Einheit mit Gott verkostet man in gewisser Weise das Geheimnis, es kommt nahe, und diese Nähe ist Licht für die Intelligenz“

Benedikt XVI

Mittwoch, 2. Februar 2011

Papst Benedikt XVI. - Ein faszinierender Theologe, Kirchenlehrer und Glaubenszeuge kommt im September 2011 in das Bistum Erfurt


Foto:dpa
Papst Benedikt XVI. - Ein faszinierender Theologe, Kirchenlehrer und Glaubenszeuge kommt im September 2011 in das Bistum Erfurt

Ab sofort an je einem Dienstag im Monat Lese- & Gesprächskreis im Marcel Callo Haus

Der deutsche Joseph Ratzinger, heute Papst Benedikt XVI. gilt als ein großer Intellektueller auf dem Stuhle Petri. Doch Benedikt XVI. ist mehr als nur ein Intellektueller, vor allem ist er ein authentischer Glaubenszeuge in der Nachfolge Jesu Christi. Das Wesentliche seines Denkens und seines Glaubenszeugnisses finden wir in den vielfältigen Themen und Fragen, welche er in den letzen Jahrzehnten in seinen zahlreichen Buchveröffentlichungen, Enzykliken und Predigten behandelt hat.

Wie lässt sich die Botschaft des Christentums in rechter Weise aufnehmen, bewahren und vermitteln? Wer hilft uns menschlicher leben? Wie kann man heute Christ sein? Was bedeutet das überhaupt -Christ sein? Wie kann der Mensch wirklich frei werden und in der Wahrheit und wahren Freude leben? Worin liegt der Kern christlichen Glaubens? Das sind die Fragen, die Joseph Ratzinger, der heutige Papst Zeit seines Lebens bedenkt und wach hält.

Herzlich laden wir alle Interessierten an den folgenden Terminen 
01.03.2011;  12.04.2011;  03.05.2011;  07.06.2011 und 05.07.2011 

jeweils um 19.30h


in das Marcel Callo Haus ein, in Vorbereitung auf den Papstbesuch im September 2011 Papsttexte untereinander zu lesen und zu diskutieren.

Leitung :  Dr.Annegret Beck           Dario Pizzano              
                Marcel Callo Haus    &   Bildungswerk Erfurt